"Matt Trevisan approaches his work with an engineer's mind, a naturalist's heart and a farmer's soul." - Eric Guido
Linne Calodo ist ein mittlerweile sehr angesehenes Weingut in Paso Robles. 2014 waren wir zum ersten mal dort und hatten einen aufregenden Tag mit Matt Trevisan, dem Eigentümer, der zwar jede Parzelle seiner Weinberge kennt und der totale "Monk" ist, was seine Arbeitsweise angeht, dann aber total cool und selbstironisch zwei seiner Weine den Namen "Slacker" verpasst.
Slacker sind ja so Träumer, die nichts auf die Kette kriegen (meistens), die nur das machen, was ihnen ohnehin zufällt, die gern Dinge aufschieben, etc. So gesehen passt diese „Draufsicht“ ja auch auf viele Künstler… Wie gesagt: Sicht von außen. Von oben. Herab? Das ist natürlich Quatsch, Künstler sind wichtig.
Und schauen Sie mal unten in die Notizen zur Viticulture, dann sehen Sie, wie „Slacking“ hier interpretiert wird.
Was hier so einfach aus dem Ärmel geschüttelt aussehen soll, ist nämlich ganz hohe Schule – und das können wir bezeugen, wir waren mehrfach vor Ort und jedesmal tief beeindruckt. Nicht umsonst sind wir seit 2014 an diesem Weingut dran. Matt ist nicht nur talentiert und eigensinnig (Zitat:" I´m not much of a joiner."), er ist geradezu pedantisch, macht alles noch per Hand und spielt es dann lakonisch herunter:
"Hand pruned, hand thinned, hand picked, no till, organic and biodynamic principles, refer to it as nature positive."
Die Weine brauchen (bis auf die zugänglichere "Slacker"-Serie) im Allgemeinen etwas Zeit, bis sie sich öffnen, man sollte sie also dekantieren. Sie sind hochinteressant, packend und belohnen die Lagerung und die intellektuelle Auseinandersetzung. Ab einem gewissen Punkt ihrer Entwicklung öffnen sie sich dann ganz wunderbar, und man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Das ist schon wirklich etwas ganz Besonderes, für das wir uns immer gern Zeit nehmen. Vorausgesetzt, es gibt gerade etwas zu kaufen.